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Zwischen den Stühlen sitzt es sich manchmal recht bequem: Die „Domi“ ist kein richtiger Tourer, kein waschechtes Funbike und schon gar keine Hardenduro. Trotzdem ist der hochbeinige Single nach wie vor ein beliebtes Allzweckmotorrad, das sich mit geringfügigen Modifikationen noch besser an seinen jeweiligen Einsatzzweck anpassen lässt.

Seit Baujahr 1992 bunkern Dominatoren serienmäßig 16 Liter Sprit, ältere Modelle nur 13. Von Acerbis gibt es Tanks, die mit 21 (bis Baujahr ‘91) und 23 Litern (ab Bj ‘92) deutlich mehr Langstreckenreserve bringen. Außerdem ist das Ersatzfass aus Kunststoff, dem man im Gegensatz zum stählernen Originaltank Missgeschicke bei Offroad-Einlagen nicht so schnell ansieht. Koffersysteme für die Domi gibt es von allen einschlägigen Anbietern. Allerdings baut ein solches System an dieser Maschine wegen der oben liegenden Auspufftöpfe sehr breit, weshalb Touristen in der Regel einer Kombination aus Tankrucksack und Gepäckrolle den Vorzug geben. Wegen des kurz bauenden und nach vorne ansteigenden Enduro-Tanks passt allerdings nicht jedes Standard-Modell. Speziell an die Dominator angepasst, gibt es den mit Seitentaschen 45 Liter fassenden Kahedo Kalahari III. Die meisten Enduro- Tankrucksäcke anderer Hersteller passen ebenfalls, eine „Anprobe“ vor dem Kauf ist dennoch immer zu empfehlen.

Lange Strecken auf der Autobahn sind keine Single-Spezialität. Wer sie seine Domi trotzdem zumutet, wird sich trotz der Verkleidung schnell über starken Gegenwind ärgern. Abhilfe schaffen MRA-Spoilerscheiben. Wer nicht nur die eigenen Langstrecken-Strapazen lindern will, ist mit einem Ölkühler für den thermisch nicht unproblematischen luftgekühlten Single gut beraten.
"...die häufigsten Schäden sind eingelaufene Nockenwellen und Kipphebel. Auch die Pleuelaugen sind oft mitgenommen. Beides liegt an mangelhafter Schmierung bei zu hohen Temperaturen, mit einem Ölkühler kann man sich davor schützen. Gerade weil der Motor ansonsten sehr standfest ist, lohnt sich das.“
... der schwäbische Single-Spezialist EGU bietet fertig konfektionierte Sätze mit Kühler, Halterung und Leitungen für die NX 650 an.

Extrem-Motortuning für die NX 650 gibt es bei EGU. Ein 700-Kubik-Satz mit geschmiedeten Mahle-Kolben, eine Nockenwelle mit schärferen Steuerzeiten und ein polierter Edelstahl-Leistungskrümmer mobilisieren gemeinsam laut Hersteller 15 zusätzliche Cavalli. Tuning-Nockenwellen gibt es in vier Leistungsstufen ..., Leistungskrümmer bei EGU und Kolben für höhere Verdichtung bei KS (KOLBENSCHMIDT). Wer nicht so radikal ins Single-Innenleben eingreifen will, kann seine Dominator mit K&N-Luftfiltern zumindest etwas freier atmen lassen. Mit einem K&N-Filter und einer 160er statt der serienmäßigen 152er Hauptdüse am Original-Keihin-Vergaser drückt ein gesunder Domi-Motor bis zu 56 echten PS auf die Rolle. Wenn das immer noch nicht reicht, empfehlen wir den Mikuni-Flachschieber- vergaser.

Bei neueren Domis, die serienmäßig eine 145er Düse haben, geht mit K&N-Filter und 152er Düse am meisten, eine 150er bringt besten Kompromiss von Leistung und Verbrauch. Legal ist die Umbedüsung freilich nicht.

Auspuffseitig kann man mit ABE-genehmigten Endtöpfen von Laser, Leo Vinci oder EGU zumindest den Sound verbessern, Gewicht einsparen und dem Rost einen Riegel vorschieben. Mehr Leistung bringen legale Töpfe erfahrungsgemäß eher nicht. Preiswerter Ersatz für gammelnder Krümmer der Baujahre 1990 bis ‘96 gibt es beim Gebrauchtteil-Händler: Ältere und neuere Domis hatten serienmäßig einen Edelstahl-Krümmer.

Wer mit der NX ins Gelände geht, ärgert sich neben dem hohen Gewicht auch über die lange Übersetzung. Das zwei Zähne größere Kettenblatt der 34-PS-Version bringt bei Trial-Einlagen direkter und kontrollierbarer einsetzende Leistung. Wer mit verschiedenen Übersetzungen experimentieren will, findet im Programm von Langenscheidt Ritzel und Kettenräder für alle möglichen und unmöglichen Übersetzungen. Empfehlenswert sind Kettenräder zwischen 45 und 48 Zähnen. Auch hier gilt: Im Geltungsbereich der StVZO nicht erwischen lassen; die Übersetzung ist teil der Betriebserlaubnis!

Die originalen Beläge für die Einzelscheibe bringen gute Bremswirkung, neigen aber zum Fading. Ähnlich bissig, aber Fadingunempfindlich sind Sintermetallbeläge von Lucas. Noch besser bremst die Kombination Luca-MCS-Austauschscheibe mit organischen Belägen aus gleichem Hause. Diese Scheibe kommt zudem deutlich billiger als das entsprechende Honda-Ersatzteil.

Spätestens bei dieser Kombination kommt allerdings das Einzelscheiben-Prinzip an seine Grenzen, die Gabel verwindet sich spürbar. Einen Stabilisator für die Dominator gibt es auf Anfrage bei Kern-Stabi. Stahlflex-Bremsleitungen von Spiegler oder Lucas verbessern die Dosierbarkeit, altern nicht und sind zudem billiger als neue Original-Gummischläuche.

Serienmäßig rollte die NX 650 auf Dunlop K 506. Dieser Reifen überzeugt mit gutem Geradeauslauf und neutralem Handling, verschleißt jedoch stark wegen des hohen Negativprofilanteils.

Für den Straßenbetrieb sind Metzeler Enduro 4 und Bridgestone Trialwing TW 47/48 beliebt, auch für den Metzeler Tourance soll es demnächst eine Freigabe geben. Bei häufigen Ausflügen in den Schotter ist der Continental TKC 80 eine taugliche Alternative.

Wie bei vielen Japan-Bikes ist das Fahrwerk der Domi serienmäßig zu weich für mitteleuropäische Durchschnittsfahrer, außerdem lässt sich das hintere Federbein seit Baujahr 1990 nicht mehr in der Dämpfung einstellen. Progressive Gabelfedern vorn und ein härteres, verstellbares Federbein hinten bringen Besserung, Wilbers, Wirth, White Power und Öhlins bieten entsprechendes Material an.

Eine typische Einzylinder-Krankheit sind durchvibrierte Rücklichtbirnen. Um im Falle eines Falles nicht mit dunklem Hintern dazustehen, bietet sich ein Zusatzrücklicht mit wackelfesten Leuchtdioden von Touratech an – als alleiniges Rücklicht ist es in Deutschland nicht zugelassen.

Quelle: MOTOR NEWS 1/2002
Autor: Matthias Oelkrug